Die 5 Sprachen der Liebe

Die 5 Sprachen der Liebe… und wie sie unsere Gesundheit beeinflussen können

Jeder von uns sehnt sich nach diesem Gefühl. Diesem warmen Gefühl von anderen wirklich geliebt und wertgeschätzt zu werden. Und doch fehlt genau das so vielen Menschen. Geht es auch Ihnen manchmal so? Glücklicherweise ist das überhaupt kein Grund zur Sorge. Denn wahrscheinlich handelt es sich um ein reines „Sprachproblem“: Die Menschen in Ihrem Umfeld zeigen Ihnen zwar, dass sie Sie lieben und wertschätzen, doch Sie erkennen es noch nicht, weil Sie eine andere Liebes-Sprache sprechen. Sie wollen nun schleunigst mehr darüber wissen? Starten Sie jetzt mit uns den Express-Sprachkurs!

Was sind die 5 Sprachen der Liebe?1

Die 5 Sprachen der Liebe wurden ursprünglich vom Paar- und Beziehungsberater Gary Demonte Chapman geprägt. Er beschrieb sie erstmalig in den 90er Jahren für Paare, deren Beziehung oder Ehe in einer Krise steckte. Tatsächlich lassen sich die 5 Sprachen der Liebe aber auf sämtliche Beziehungen übertragen. Dazu gehören also beispielsweise auch Freunde, Familie oder Arbeitskollegen.

Chapman verdeutlicht die Wichtigkeit der Liebes-Sprachen gerne anhand einer Geschichte, mit der vielleicht auch Sie sich identifizieren können:  

Sarah ist in ihrer Ehe seit mehreren Jahren unglücklich. Sie fühlt sich von ihrem Mann nicht mehr geliebt. Ihrer Auffassung nach leben sie nur noch nebeneinander her. Robert hingegen kann die Gedanken seiner Frau nicht nachvollziehen und ist davon völlig überfordert. Er hatte doch immer alles getan, um Sarah seine Liebe zu zeigen: Da er oft früher als sie von der Arbeit nach Hause kommt, kocht er das Abendessen. Danach räumt er alles weg und kümmert sich auch noch um den Abwasch. Donnerstags staubsaugt er im ganzen Haus und samstags mäht er den Rasen, putzt das Auto und wäscht die Wäsche. Und das ist nur ein Auszug einer fast nicht enden wollenden Aufzählung. Klingt eigentlich so, als ob Robert alle Klischees erfüllt, die einen Traummann ausmachen. Sarah sieht das ganz anders. Trotz all seiner Unterstützung fühlt sie sich nicht geliebt. Denn immer, wenn sie Zeit mit Robert verbringen und mit ihm reden möchte, räumt er auf, kocht, staubsaugt oder ist im Garten.

Der Fall von Robert und Sarah ist eindeutig. Das Paar spricht unterschiedliche Liebes-Sprachen. Das kommt in vielen (Liebes-)Beziehungen vor und ist kein Grund zur Sorge. Fremdsprachen kann man ja bekanntlich lernen!

Das sind die 5 Sprachen

Chapman unterteilt die 5 Sprachen der Liebe in

  1. Lob und Anerkennung
  2. Zärtlichkeit
  3. Geschenke
  4. Zweisamkeit
  5. und Hilfsbereitschaft.

Jeder Mensch spricht in der Regel eine Hauptsprache (seine „Muttersprache“) und eine sekundäre Sprache. In diesen beiden Sprachen zeigt er seine Liebe und Wertschätzung am häufigsten. Aber auch von seinen Mitmenschen kann er Liebe und Wertschätzung in diesen beiden Sprachen am besten empfangen.

Lob und Anerkennung

Personen, die die Sprache Lob und Anerkennung sprechen, zeigen Ihnen ihre Liebe und Zuneigung durch Worte. Sie äußern gerne ihre Gefühle, geben Komplimente oder ermutigen. Die Worte müssen dabei nicht zwingend gesprochen werden. Auch kleine Post-Its oder eine Handynachricht mit lieben Worten schreiben Personen, die diese Liebessprache sprechen, gerne. Manchmal äußern sie ihre Liebe auch nicht auf direktem Wege an Sie, sondern berichten anderen darüber, wie toll sie Sie finden. Wichtig zu wissen im Umgang mit solchen Personen: Kritische oder harsche Worte treffen sie ganz besonders!

Zärtlichkeit 

Diese Menschen zeigen ihre Liebe und Zuneigung durch Berührungen. Das kann in einer Liebes-Beziehung kuscheln oder Händchen halten sein. In Freund- und Bekanntschaften äußert sich diese Liebessprache meist in Umarmungen oder gelegentlichen Berührungen, wie beispielsweise einem anerkennenden Klopfen auf die Schulter. Oftmals wird diese Sprache mit Sexualität verwechselt. Sie geht jedoch in eine tiefere Ebene – jeglicher Körperkontakt ist für diese Menschen ein Zeichen von Geborgenheit und Wertschätzung.

Geschenke

Menschen, die anderen gerne eine kleine Aufmerksamkeit bereiten, sprechen die Sprache der Geschenke. Diese müssen dabei nicht materiell oder besonders teuer und ausgefallen sein. Meist sind es einfach Kleinigkeiten, die von Herzen kommen. Personen, die diese Liebes-Sprache sprechen, sind oftmals besonders aufmerksam. Sie hören genau zu, damit sie Ihnen irgendwann eine Aufmerksamkeit bereiten können, die exakt zu Ihnen passt. Ein Geschenk ist schließlich genauso viel wert wie die Liebe, mit der es ausgesucht wurde.

Zweisamkeit 

Menschen, die viel Wert darauflegen Zeit mit der anderen Person zu verbringen, sprechen die Liebes-Sprache der Zweisamkeit. In einer Paar- oder Freundes-Beziehung ist es ihnen beispielsweise wichtig etwas gemeinsam zu unternehmen oder sich ungestört zu unterhalten. Diesen Personen ist es wichtig, Ihnen ihre ganze, ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken – aber sie auch von Ihnen zu bekommen. Meist ist ihnen auch egal, was Sie zusammen machen. Wichtig ist nur, dass Sie die Zeit miteinander ungestört verbringen können.    

Hilfsbereitschaft

Personen, die für Sie jederzeit zur Unterstützung bereitstehen, sprechen die Sprache der Hilfsbereitschaft. Für diese Menschen ist es selbstverständlich ihren Liebsten bei einem Umzug oder einem Problem zu helfen. Im Gegensatz zur Sprache Lob und Anerkennung zählen für sie Taten. Im Umgang mit diesen Personen ist es daher besonders wichtig zu wissen, dass sie schnell verletzt sein können, wenn sie das Gefühl bekommen viel zu geben, aber nur wenig zurückzubekommen.  

Die Sprachen von Sarah und Robert

Um nun nochmal auf das Beispiel von Sarah und Robert zurückzukommen:  Sarah fühlt sich von Robert geliebt, wenn er ihr Liebe in Form von Zweisamkeit schenkt. Robert hingegen spricht die Sprache der Hilfsbereitschaft und ging automatisch davon aus, dass sich Sarah dadurch geliebt fühlen muss. Er selbst würde es ja schließlich auch tun.

Weil sich beide nicht der Liebes-Sprache des anderen bewusst waren, haben sie ständig aneinander vorbei „geredet“. Beide gingen davon aus, dass ihre Form der Liebesbekundung vom anderen auch so wahrgenommen wird und diesen genauso glücklich macht wie sie selbst.

Sind wir ehrlich: Die meisten von uns sitzen der Annahme auf, dass das wodurch wir uns geliebt fühlen automatisch auch das ist, wodurch sich unsere Mitmenschen geliebt fühlen. Jetzt wissen Sie: Dem ist leider nicht so.

Warum ist es wichtig die 5 Sprachen der Liebe zu kennen?2

Auch wenn die 5 Sprachen der Liebe auf den ersten Blick nichts mit Gesundheit zu tun haben, spielen sie für sie eine maßgebliche Rolle.

Ein recht neuer Zweig der Wissenschaft, die Psycho-Neuro-Immunologie (PNI), untersucht die biochemischen Kommunikationswege zwischen unserer Psyche, unserem Gehirn und unserem Immunsystem. Sie obliegt einer eigentlich logischen Grundannahme. Diese lautet: Körper und Geist bilden eine Einheit. Das bedeutet also: Wenn die Psyche leidet, kann sich dieses Leid in körperlicher Erkrankung niederschlagen. Sämtliche Gefühle lösen in uns, beginnend im Gehirn, eine biochemische Kaskade aus. Diese pflanzt sich bis in die kleinsten Bestandteile unserer Zellen fort. Sogar bis in den Zellkern, wo unsere Gene sitzen. Somit beeinflusst alles, was wir denken und fühlen auch unsere Gesundheit.

Gemäß den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Psycho-Neuro-Immunologie sind Bindung, Liebe und Wertschätzung die absolut wichtigsten Faktoren für ein gesundes Leben und Heilung. Fühlen wir uns gehalten, geliebt, geborgen und wertgeschätzt, dann sinken unsere Stresshormone. Und letztendlich sind es diese, die bei der Entstehung von Krankheit maßgeblich beteiligt sind. Ein gestresster Körper (dazu zählen nicht nur unsere Gefühle – auch schlechtes Essen, Mobilfunk, Umweltgifte oder Medikamente bedeuten für unseren Körper Stress!) ist viel anfälliger für jegliche Krankheit. Durch das Sinken der Stresshormone sind wir folglich belastbarer und unsere Hormone ausgeglichener. Unser Immunsystem funktioniert besser und unsere Entzündungswerte sinken.

Psycho-Neuro-Immunologie (PNI) Die Psycho-Neuro-Immunologie (PNI) untersucht den Einfluss von Stress auf das Immunsystem und die sich daraus ergebenden Folgen für unsere Gesundheit (zum Beispiel unseren Darm). Ein Beispiel: Unser Körper macht in seiner Abwehrreaktion kaum einen Unterschied, ob ein Feind stofflich – zum Beispiel ein Grippevirus – oder nicht stofflich – zum Beispiel ein seelisches Leid – ist. In beiden Fällen wirkt sich das auf unser Immunsystem aus: Es reagiert mit einer Entzündung.

Kurz gesagt: Je geliebter und wertgeschätzter wir uns fühlen, desto gesünder sind wir. Und hier kommen die 5 Sprachen der Liebe ins Spiel. Wenn wir wissen, welche Sprache der Liebe unser Gegenüber spricht, erkennen wir seine Liebe und Wertschätzung leichter. Auch wenn er es uns vielleicht nicht in unserer Sprache zeigt. Umgekehrt können Sie sich natürlich auch bemühen Ihrem Gegenüber hin und wieder Liebe und Wertschätzung in seiner Sprache zu zeigen. Sehr wahrscheinlich bemüht sich dieser dann auch selbiges für Sie zu tun. Gehen Sie aufeinander zu. Sprechen Sie doch einfach einmal offen darüber, welche Liebes-Sprache Sie sprechen und was Sie sich voneinander wünschen. So können Sie sich langfristig wertgeschätzt, geliebt und sicher fühlen. Laut der Psycho-Neuro-Immunologie das Geheimrezept für Gesundheit!

Und welche Sprache spricht Ihr Herz?

Wer sich selbst gut kennt, der kann erahnen zu welcher Sprache er tendiert. Falls Sie sich noch nicht ganz sicher sind, können Sie sich diese Fragen stellen:

  • Worum bitten Sie Ihren Partner oder Ihre Freunde am häufigsten?
  • Wann Sind Sie von Ihrem Partner oder Ihren Freunden enttäuscht, traurig oder verletzt? Was müssen diese tun, damit Sie sich so fühlen? (Das Gegenteil davon ist dann wahrscheinlich Ihre Liebessprache)
  • Wie bekunden Sie selbst Ihre Liebe instinktiv? Was tun Sie automatisch, um jemandem Ihre Liebe zu zeigen? 
  • Wie haben Ihnen Ihre Eltern Liebe gezeigt? Häufig lernen wir unsere persönliche Liebessprache bereits in jungen Jahren und behalten diese bei.
  • Was vermissen Sie am meisten, wenn Sie es nicht haben?

Fazit

Jeder Mensch hat seine eigene, individuelle Art Liebe und Wertschätzung zu zeigen. Die 5 Sprachen der Liebe helfen uns zu verstehen und zu erkennen, wann uns unsere Mitmenschen Liebe und Wertschätzung zeigen. Sie helfen uns außerdem auch unserem Gegenüber unsere Liebe und Wertschätzung besser zeigen zu können. Wir fühlen uns langfristig geliebt, geborgen und sicher. Und das ist gemäß der Psycho-Neuro-Immunologie ein Schlüsselfaktor für Gesundheit.  

Literatur

1.        Chapman, G. Die fünf Sprachen der Liebe – Wie Kommunikation in der Partnerschaft gelingt. (Francke-Buch, 2019).

2. Schubert, C. Was uns krank macht, was uns heilt. Aufbruch in eine neue Medizin. Das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele besser verstehen. (Korrektur-Verlag., 2019).